Wenn die Haut rebelliert – und das dauerhaft – wird das zur Belastung. Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte, ist mehr als nur ein Hautproblem. Sie ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die oft sichtbar, manchmal schmerzhaft und für viele auch psychisch herausfordernd ist. Doch sie ist nicht ansteckend – und: Sie ist behandelbar.
In diesem Beitrag erfährst du, was Schuppenflechte auslöst, wie sie sich äußert und was du selbst für deine Haut tun kannst.
Ursachen der Schuppenflechte
Die Forschung geht heute davon aus, dass Psoriasis auf zwei Faktoren zurückgeht:
- Genetische Veranlagung
- Triggerfaktoren (innere oder äußere Auslöser)
Genetische Veranlagung
Die Veranlagung für Schuppenflechte wird häufig vererbt – muss aber nicht zwangsläufig zum Ausbruch führen.
Selbst bei familiärer Vorbelastung kann die Erkrankung Generationen überspringen.
Das Risiko steigt deutlich, wenn beide Eltern betroffen sind.
Beim Ausbruch „verwechselt“ das Immunsystem gesunde Haut mit verletzter und startet eine übertriebene Regeneration:
Die Hauterneuerung erfolgt 10× schneller als normal, es sammeln sich unreife Zellen an – die klassischen silbrigen Schuppen entstehen.
Auslöser & Risikofaktoren (Trigger)
Trigger können sowohl den ersten Ausbruch als auch Schübe verursachen. Dazu gehören u. a.:
- Infektionen
- Stress, Depressionen
- Hormonelle Umstellungen
- Medikamente
- Hautreizungen & Verletzungen
- Übergewicht
- Alkohol, Nikotin
Symptome & Erscheinungsformen
Die häufigste Form ist Psoriasis vulgaris (80–90 % der Fälle). Typisch sind:
- schuppige, gerötete, verdickte Hautstellen (Plaques)
- Juckreiz (bei ca. 60–70 %)
- häufig symmetrisches Auftreten (z. B. beide Ellenbogen)
Weitere mögliche Erscheinungsformen:
- Nagelpsoriasis: Verdickungen, Narben, Verfärbungen
- Psoriasis-Arthritis: Gelenkschmerzen, Schwellungen – besonders an Fingern & Zehen
Behandlung & Pflege
Auch wenn es (noch) keine Heilung gibt – die richtige Pflege kann viel bewirken. Sie hilft, Schübe abzumildern, Symptome zu lindern und der Haut wieder mehr Ruhe und Balance zu schenken. Wichtig ist vor allem: dranbleiben – auch in beschwerdefreien Phasen.
Basis jeder Behandlung: tägliche Pflege
- rückfettende Duschöle
- Ölbäder
- fettreiche Cremes & Salben
- Harnstoff- oder Salicylsäure-Präparate
- natürliche Öle: Mandel-, Nachtkerzen-, Jojoba-, Hanf-, Schwarzkümmelöl
- Sheabutter
Bei leichtem Verlauf
- lokale Therapie mit Cremes (z. B. Vitamin D3, Kortison, Dithranol, Tazaroten)
Bei mittlerem bis schwerem Verlauf
- medikamentöse Therapie
- Lichttherapie
- Badetherapie
- psychologische Begleitung
Lebensstil & Ernährung
Auch wenn Psoriasis nicht „heilbar“ ist, kannst du den Verlauf positiv beeinflussen:
- viel Obst & Gemüse (Zitrusfrüchte besser meiden)
- Omega-3-reicher Fisch (Lachs, Hering, Makrele)
- wenig Fleisch
- hochwertige Pflanzenöle (z. B. Lein-, Raps-, Hanföl)
- Verzicht auf Alkohol
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Stressreduktion
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung
- Nicht ansteckend, aber chronisch
- Die Veranlagung ist erblich, der Ausbruch wird durch Trigger ausgelöst
- Behandlung zielt auf Linderung – nicht auf Heilung
- Regelmäßige Pflege & ein gesunder Lebensstil können viel bewirken
Fazit
Schuppenflechte betrifft in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen – du bist nicht allein. Sie ist nicht ansteckend, aber oft sichtbar und belastend. Umso wichtiger ist es, achtsam mit der eigenen Haut, dem Körper – und der Psyche – umzugehen. Und: Der Austausch mit anderen tut oft gut.
Allen Betroffenen wünschen wir alles Gute!
Dein marirosa-Team