Feste Seife ist toll! Sie duftet gut, ist schön anzusehen und eignet sich daher auch hervorragend als Dekoration im Bad oder als kleines Geschenk. Meine Mutter hat auch heute noch eine duftende Rosenseife im Wäscheschrank liegen. Die frisch gewaschene Wäsche riecht so leicht parfümiert einfach wundervoll. Auch für die Umwelt ist sie die bessere Wahl, denn in der Regel spart sie jede Menge Verpackungsmüll ein.
Aber soll man sich wirklich die Hände damit waschen? Immer wieder lese ich in Foren und Social Media Kanälen, dass Stückseife doch sehr unhygienisch und reinste Keimschleudern seien. Allein bei dem Gedanken daran läuft es vielen Menschen schon eiskalt den Rücken herunter. Angst vor Bakterien und Viren auf der Seife macht sich breit.
Gleich vorweg: Feste Seife ist keine Keimschleuder! Feste Seife steht Flüssigseife in nichts nach. Ganz im Gegenteil!
Bakterien auf fester Seife?
Die Angst vor Bakterien ist nachvollziehbar. Denn immerhin fassen wir die Seife mit schmutzigen Händen an und verunreinigen sie mit Keimen, die an unseren Händen kleben. Aber führt dies auch zu einer Infektionsgefahr? Die New York Times widmete sich 2018 in einer Gesundheitskolumne dieser Frage – und kam zu einem interessanten Ergebnis: Feste Seifenstücke übertragen keine Bakterien oder Krankheiten.
Die New York Times berief sich dabei auf verschiedene Studien: Forscher hatten ihre Hände für Experimente mit fünf Millionen Bakterien kontaminiert, darunter E.coli und Staphylokokken. Anschließend wuschen sie ihre Hände mit einem Seifenstück. Danach benutzten andere (unbelastete) Personen die Seife. Die Analyse zeigte: Die Bakterien wurden nicht auf die nachfolgenden Benutzer übertragen.
Mehrere ähnliche Studien konnten bestätigten, dass sich auf den Seifenstücken zwar Bakterien befinden können, diese aber nicht übertragen werden, berichtet die New York Times.
Auf der alkalischen Oberfläche einer festen Seife haben schädliche Bakterien und Keime nämlich nicht die geringste Chance. Die tummeln sich lieber auf den Pumpspendern.
Es gibt aber auch Studien, die nachweisen, dass in Flüssigseife weniger Keime enthalten sind. Dementsprechend gibt es Empfehlungen in öffentlichen Bereichen Flüssigseife zu verwenden. Allerdings hängt die Anzahl der Keime auch davon ab, wo die Flüssigseife steht. Befindet sie sich zum Beispiel in der Nähe einer Heizung oder ist sie direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt, können sich in ihr rasant Keime vermehren.
Seife liegt nicht gern im Wasser
Zu beachten ist nur, dass die benutzte feste Seife abtrocknen kann. Liegt sie öfter im Nassen, können sich dort wirklich Keime bilden. Und deshalb ist es wichtig sie so aufzubewahren, dass nach der Benutzung eine schnelle Abtrocknung gewährleistet wird. So hält eure Seife länger und eventuelle Keime haben es in trockenen Umgebung deutlich schwerer sich zu vermehren. Und hier kommen einige Tipps für trockene Seife:
Seifenmagnet
Kennt ihr noch Seifenmagnete? Zu Zeiten, als es noch keine Flüssigseifen gab, gehörten sie in beinahe jeden Haushalt über das Waschbecken. Heute haben wir sie wiederentdeckt. Sie bestehen aus einer Wandhalterung mit Magnet und einem kleinen Gegenstück aus Metall, das in die Seife gedrückt wird. Eine großartige Lösung, denn die Seife kann ringsherum immer wunderbar und schnell trocknen.
Seifenschale
Seifenschalen kennt wohl jeder, es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen. Beim Kauf solltet ihr darauf achten, dass sich kein Wasser darin staut, sondern ablaufen kann. Nur so kann die Seife abtrocknen und verhindert werden, dass sich Keime bilden können.
Stein- oder Murmelbett
Ein Stein- oder Murmelbett ist ebenfalls eine kostengünstige Möglichkeit für trockene Seife. Alles, was ihr dafür braucht, ist ein kleines Schälchen, eine Hand voll hübscher Steine oder Glasmurmeln. Komplizierter wird es nicht. Die Seife liegt nun erhöht und nicht mehr im Wasser.
Seifensäckchen
Ein Seifensäckchen eignet sich am besten für die Dusche und die Badewanne. Damit können sogar noch die allerkleinsten Seifenreste aufgebraucht werden. Beim Einseifen sorgt es für einen angenehmen Peeling-Effekt. Seifensäckchen gibt es aus verschiedenen Materialien, etwa aus Plastik oder besser aus robustem Sisal.
Luffa-Unterlagen
Wenn Ihr Luffaschwämme im Bad oder auch im Haushalt verwendet, könnt ihr einfach eine oder zwei Scheiben von ca. 1 cm Dicke abschneiden und diese als Unterlage für eure feuchten Seifenstücke verwenden. Auch so liegt sie erhöht und kann abtrocknen. Wer sich das nicht zutraut, kann auch auf bereits fertige Luffa-Unterlagen zurückgreifen.