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Im Winter lassen sie sich gut unter Pullover, Strickweste und Hose verstecken. Doch kaum zeigt sich der Sommer, sind sie wieder da: Dehnungsstreifen. Unverhofft sichtbar. Unbeliebt. Und doch so alltäglich. Was hilft gegen sie – und was vielleicht nicht? Wir haben es dir hier zusammengestellt.
Was sind Dehnungsstreifen eigentlich?
Dehnungsstreifen entstehen, wenn das Bindegewebe über sein natürliches Maß hinaus gedehnt wird. Die elastischen Fasern der Haut reißen – es kommt zu schmalen, rötlich-blauen Linien, die später weißlich verblassen. Medizinisch nennt man sie Striae distensae – kosmetisch sind sie ein Dauerbrenner. Typische Auslöser sind:
- Schwangerschaft
- starke Gewichtszunahme
- schnelles Wachstum in der Pubertät
- Bodybuilding / Muskelzuwachs
- Hormonbehandlungen
Auch Krankheiten wie das Cushing-Syndrom, eine längere Einnahme von Kortison oder bestimmte Infektionen können Dehnungsstreifen begünstigen. Die häufigsten betroffenen Zonen: Bauch, Hüften, Oberschenkel, Po, Brust.
Warum nicht alle betroffen sind?
Ob und wie stark Dehnungsstreifen entstehen, hängt vom individuellen Bindegewebe ab – und das ist erblich bedingt. Wer ein eher schwaches Gewebe hat, ist anfälliger. Aber keine Sorge: Du bist nicht allein. Über die Hälfte aller Frauen (und auch viele Männer) kennen das Phänomen.
Was kann man vorbeugend tun?
Auch wenn sich Dehnungsstreifen nicht immer verhindern lassen – du kannst viel tun, um deine Haut elastisch, widerstandsfähig und gut versorgt zu halten. Je früher du beginnst, desto besser. Denn Vorbeugung ist nicht alles – aber oft der sanfteste Weg, deine Haut zu stärken, bevor überhaupt etwas sichtbar wird.
1. Gewicht möglichst stabil halten
Starke Gewichtszunahmen und schnelle Schwankungen können die Haut überfordern. In der Schwangerschaft: gesund essen – nicht doppelt.
2. Massagen
- Zupfmassagen regen die Durchblutung an
- Trockenbürsten mit einem Massagehandschuh stärken das Gewebe
Achtung: In der Schwangerschaft den Bauch lieber aussparen.
3. Körperöle
Hautpflege mit nährenden Körperölen erhöht die Elastizität. Ideal sind Öle mit Vitamin E, Mandelöl, Jojobaöl oder Wildrose.
4. Ausreichend trinken
Viel Wasser (oder ungesüßter Tee) hilft, die Haut von innen zu polstern.
5. Bewegung & Sport
Stärkt die Muskulatur, kurbelt die Durchblutung an – das hilft auch der Haut.
6. Kalt abduschen
Wechselduschen fördern die Durchblutung – und beleben Körper & Geist.
Aber: Auch mit bester Pflege lässt sich nicht jeder Dehnungsstreifen verhindern. Die Haut bleibt ein individuelles Kapitel – mit ganz eigenem Verlauf.
Und wenn sie schon da sind?
Dehnungsstreifen verschwinden nicht wieder ganz. Aber sie verblassen mit der Zeit – und können mit folgenden Maßnahmen optisch verbessert werden:
- Microneedling
- Laserbehandlungen
- chemische Peelings
- Mesotherapie
- chirurgische Kryotherapie
Hinweis: Diese Verfahren sind meist kosmetisch – die Krankenkasse übernimmt sie in der Regel nicht.
Fazit
Dehnungsstreifen sind völlig normal. Sie tun nicht weh. Sie sind kein Zeichen von Schwäche. Und sie sagen mehr über dein Leben als über dein Aussehen. Viele merken sie dir gar nicht an – aber du siehst sie sofort. Deshalb kaschieren wir gern: lieber Badeanzug als Bikini, lieber Shirt als Top.
Aber vielleicht ist es an der Zeit, umzudenken: Dehnungsstreifen sind kein Makel. Sie sind Teil von dir. Und je entspannter du mit ihnen umgehst, desto weniger Kraft rauben sie dir. Pflege deine Haut – aber liebe sie auch mit Rissen. Denn das Leben hinterlässt Spuren. Und manchmal sind sie schöner, als wir denken.
In diesem Sinne – einfach lächeln
Dein marirosa-Team