Mal ehrlich, auf eine Bindehautreizung oder -entzündung, geschwollene Lider oder Tränensäcke können wir prima verzichten, oder? Leider erwischt es einen aber doch mal und dann ist die Frage, wie werden wir das Problem möglichst schnell wieder los. Hier kommt der Augentrost ins Spiel. Wie die Pflanze dir auf natürlichem Weg helfen kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Der gemeine Augentrost und seine Wirkung
Schon seit dem Mittelalter ist der gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) das Naturheilmittel der Wahl bei Augenbeschwerden, da er entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzlindernd wirkt. Und den Klosterbrüdern können wir heute noch vieles nachmachen, denn sie kannten sich in der Pflanzenkunde hervorragend aus. In Form von Tropfen sorgt die Pflanze für eine Linderung der Augenringe und macht den Blick offener und strahlender. Allerdings ist gar nicht belegt, welche Inhaltsstoffe für die Linderung verantwortlich sind. Daher ist Augentrost nicht als pflanzliches Arzneimittel zugelassen. Neben seiner Wirkung bei Augenleiden wird er auch häufig bei Husten, Schnupfen & trockenen Nasenschleimhäuten, Heuschnupfen, Magen- und Darmbeschwerden sowie Gicht und Rheuma eingesetzt. Heute ist Augentrost ein wichtiger Wirkstoff in der Homöopathie.
Die Charakteristik von Euphrasia
Der Augentrost gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse. Weltweit gibt es bis zu 350 Arten. Euphrasia ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 30 cm hoch werden kann. Allerdings ist sie ein Halbschmarotzer, das bedeutet, ihre Wurzeln klemmen sich an die umliegenden Graswurzeln und entziehen den anderen Pflanzen wichtige Nährstoffe. Aufgrund dieser Eigenschaft wird der Augentrost auch Wiesenwolf oder Milchdieb genannt. Da die Gräser schlechter wachsen, kann der Milchertrag des Weideviehs geringer ausfallen.
Entgegen ihrer Vampir-ähnlichen Eigenschaft punktet die Euphrasia officinalis, was auf Griechisch übrigens Frohsinn bedeutet, mit einem hübschen Äußeren. Die Blüten sind weiß und mit lila oder bläulichen Äderchen und haben einen gelben Fleck in der Mitte. Im Mittelalter spielte die Signaturenlehre eine wichtige Rolle. Man schloss also aufgrund des Äußeren einer Pflanze auf ihre Wirksamkeit. Und da die Euphrasia an ein Auge erinnerte, kam man auf die Idee, sie bei Augenproblemen einzusetzen. Der Augentrost mag magere Wiesen und kommt vor allem in bergigen Regionen bis zu einer Höhe von 2.300 m vor.
Augentrost zu Hause anwenden
Augentrost kann sowohl äußerlich wie auch innerlich angewendet werden. Bei der äußerlichen Anwendung findest du Augentrost in Form von Augentropfen, Salben oder Cremes hier bei uns im marirosa Onlineshop.
Auch als Augenspülungen, Waschungen oder Kompresse kannst du die Heilpflanze verwenden.
Rezept für die Herstellung einer Augenspülung / Kompresse
3 g Kraut in ca. 150 ml Wasser etwa fünf bis zehn Minuten kochen. Anschließend die Flüssigkeit durch ein sehr feines Sieb oder Tuch laufen lassen, um die Schwebstoffe zu entfernen. Die Augenspülung kann drei- bis viermal pro Tag benutzt werden.
Für einen strahlenden Blick den Sud etwas abkühlen lassen. Anschließend Wattepads damit tränken und für fünf bis zehn Minuten auf die geschlossenen Augen legen.
Rezept für die Herstellung von Tee
Einen EL getrockneten Augentrost mit 500 ml kochendem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Den Tee über den Tag verteilt trinken. Hilft nicht nur bei Augenproblemen, sondern auch bei Magen- und Darmbeschwerden.
Yoga für die Augen
Sehr oft bemerken wir gar nicht, wie wir unsere Augen beanspruchen. Es geschieht unbewusst bei der Bildschirmarbeit. Aber auch trockene Heizungsluft, Staub, Allergene, Sonne und Wind können deine Augen reizen.
Einfache Entspannungsübungen verschaffen deinen Augen im Alltag eine Verschnaufpause. Sie lassen sich leicht in deinen Alltag integrieren. Deine Augen werden es dir danken.
In die Weite schauen
Langes Starren auf den Bildschirm an unserem Arbeitsplatz lassen die Augen schnell ermüden. Abwechslung heißt hier die Lösung. Biete deinen Augen immer wieder unterschiedliche Entfernungen an. Das trainiert die Sehschärfeneinstellung. Schaue mehrmals täglich bewusst weit hinaus aus dem Fenster. Blicke in die Ferne und atme ein paar Mal tief durch. Bewusstes Atmen wirkt entspannend, auch auf die Augen.
Das Übel an der Wurzel packen
Fasse mit Daumen und Mittelfinger die Nasenwurzel an und lege den Zeigefinger zwischen die Augenbrauen. Dann massiere diese Stellen mit allen drei Fingern mit leichten, kreisförmigen Bewegungen etwa 10 bis 20 Sekunden. Diese Übung eignet sich auch besonders gut für Brillenträger.
Schwarzsehen ist gut
Keine Bange, mit Schwarzsehen sind hier keine dunklen Visionen eines Nostradamus gemeint. Vielmehr wollen wir den Millionen von Netzhautzellen ein wenig Entspannung gönnen, indem wir alle Sehreize kurz ausschalten: Schließe die Augen und decke sie locker mit den Handtellern ab, so dass kein Licht mehr auf die Augen trifft. Halte diese Position, bis du nur noch tiefes Schwarz wahrnimmst. Das kann einige Minuten dauern. Wenn du eine ruhige Schwarz-Wahrnehmung erreicht hast, öffne die Augen und blinzele ein paar Mal.
Male Bilder in die Luft
Folgende kleine Übung schafft schnelle Abhilfe bei müden Augen: Halte den Kopf ruhig, stelle dir eine Figur vor und zeichnen Sie mit den Augen deren Umrisse in die Luft. Besonders gut geeignet ist zum Beispiel die Form der Acht.
Trommelwirbel bitte
Wer viel vor dem Bildschirm im Büro sitzt, kann Augenpartie und Gesicht durch Fingertrommeln wieder entspannen. Bewege dazu deine Fingerkuppen beidseitig trommelnd von den Schläfen über die Wangen bis zum Kinn. Dann trommle sanft auf die Partie unterhalb der Augen. Abschließend trommelst du vom Kinn wieder über die Nasenflügel nach oben zur Stirn.
Einen allseits guten (Durch-)Blick wünscht dir
dein marirosa-Team