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Mal ehrlich, auf eine Bindehautreizung oder -entzündung, geschwollene Lider oder Tränensäcke können wir prima verzichten, oder? Leider erwischt es einen aber doch mal und dann ist die Frage, wie werden wir das Problem möglichst schnell wieder los. Hier kommt der Augentrost ins Spiel. Wie die Pflanze dir auf natürlichem Weg helfen kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Euphrasia – ein alter Bekannter mit moderner Wirkung
Der gemeine Augentrost gehört zur Familie der Sommerwurzgewächse. Weltweit gibt es bis zu 350 Arten. Euphrasia ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 30 cm hoch werden kann – mit weißen, fein geäderten Blüten und einem gelben Fleck im Zentrum.
Besonders spannend: Euphrasia ist ein Halbschmarotzer. Ihre Wurzeln klammern sich an benachbarte Gräser und entziehen ihnen Nährstoffe – daher auch ihre Beinamen „Wiesenwolf“ oder „Milchdieb“, weil der Milchertrag weidender Kühe sinken kann.
Und doch: Trotz dieser „Vampireigenschaft“ bleibt sie eine der beliebtesten Heilpflanzen Europas.
Was kann Augentrost bewirken?
Euphrasia wirkt:
- entzündungshemmend
- antibakteriell
- leicht schmerzlindernd
- abschwellend
Diese Eigenschaften machen sie zu einem Klassiker bei:
- Bindehautreizungen
- Tränensäcken
- geschwollenen Lidern
- überanstrengten Augen
- allergisch bedingten Reizungen
Euphrasia ist heute Bestandteil vieler homöopathischer Mittel. Als pflanzliches Arzneimittel ist sie jedoch nicht offiziell zugelassen, da keine klar identifizierten Wirkstoffe verantwortlich gemacht werden konnten.
Anwendung zu Hause – sanft & einfach
Ob gereizt, müde oder einfach überanstrengt – deine Augen freuen sich über kleine Auszeiten. Mit Augentrost kannst du ihnen auf sanfte Weise etwas Gutes tun – ganz natürlich und einfach zu Hause. Ob als Kompresse, Spülung oder Tee: Die Anwendung ist unkompliziert – die Wirkung oft wohltuender, als man denkt.
In Form von:
- Augentropfen
- Salben
- Kompressen
- Tee
Rezept für eine Kompresse oder Spülung
- 3 g getrocknetes Kraut in 150 ml Wasser 5–10 Minuten kochen
- Durch ein sehr feines Sieb oder Tuch filtern
- 3–4 × täglich anwenden
- Alternativ: Wattepads tränken & 5–10 Minuten auf die geschlossenen Augen legen
Rezept für Tee
- 1 EL getrockneter Augentrost mit 500 ml kochendem Wasser übergießen
- 5–10 Minuten ziehen lassen, abseihen
- Schluckweise über den Tag trinken
- Hilft auch bei trockener Nase, Magen- & Darmbeschwerden
Yoga für die Augen – Entspannung inklusive
Auch trockene Heizungsluft, Bildschirmarbeit oder Allergene belasten unsere Augen. Mit einfachen Übungen kannst du ihnen eine kleine Auszeit schenken:
In die Weite blicken
Mehrmals täglich bewusst aus dem Fenster schauen – in die Ferne. Das trainiert den Fokus und entspannt.
Das Übel an der Wurzel
Nasenwurzel und Stirn mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger massieren. Ideal auch für Brillenträger.
Schwarzsehen ist gesund
Augen schließen, mit den Handflächen abdecken – bis nur noch tiefes Schwarz wahrnehmbar ist. Das entlastet die Netzhaut.
Figuren malen
Stelle dir eine liegende Acht oder ein Herz vor – und zeichne mit den Augen ihre Umrisse in die Luft.
Trommelwirbel fürs Gesicht
Mit den Fingerspitzen leicht über Stirn, Schläfen, Wangen und unter die Augen trommeln. Das regt die Durchblutung an und wirkt angenehm wachmachend.
Fazit
Ob nach zu viel Bildschirmzeit, bei Pollenstress oder einfach zur Beruhigung: Augentrost ist ein traditioneller Helfer, der deinem Blick gut tut. Mit ein paar einfachen Übungen, bewährten Rezepten und etwas Achtsamkeit kannst du deine Augen liebevoll pflegen – ganz natürlich.
Einen allseits guten (Durch-)Blick wünscht dir
Dein marirosa-Team